CHRISTIAN LOIDL:

Das unrettbare Ich

des Hermann Bahr

(Ein großer Österreicher

vor dem Jüngsten Gericht)

edition farnblüte,

wien, 2012. CD, € 12,-

ISBN 978-3-902851-14-7

farnbluete@gmx.at

www.christian-loidl.net


Gelesen von Mitgliedern des Ersten Wiener Lesetheaters: MICHAEL ERNST, EVA FILLIPP, OTTWALD JOHN, JAAN KARL KLASMANN,THOMAS NORTHOFF, ANDREA PAULI und CHRISTIAN KATT (Regie)

Live-Mitschnitt der Urauffüh­rung am 10.10.2011 in der Haupt­bücherei Wien, klanglich bearbeitet und mit Geräusch­effekten versehen von Wolfgang Musil



CHRISTIAN LOIDL, geboren 1957 in Linz., Studium der Germanistik, Psychologie und Philosophie (Dissertation über die Dichterin Doris Mühringer, 1984). Ab 1985 freier Schriftsteller in Wien. Der Lyriker und Performance-Künstler Erschrieb auch Hörspiele, Essays, Prosa und , Features; Arbeitsschwerpunkte Lyrik und Performance. er war Mitbegründer der „Schule für Dichtung“ und des „Salon“ in Wien. Lesereisen, Teilnahme an Poesiefestivals in aller Welt. Auftritte Zusammenarbeit mit Musikern (Beat Furrer, Bernhard Lang, Christoph Herndler, Marwan Abado, Otto Lechner, Wolfgang Musil, Martina Cizek) und mit bildenden Künstlern (Joseph Kühn, Georg Stifter). Am 16.12.2001 tödlich verunglückt. Weitere Infos zu Person, Werk und Publikationen via farnblüte: www.christian-loidl.net.


Der Text stammt aus dem Jahr 1984 und stand damals knapp vor der Rundfunkbearbeitung, wurde aber dann doch nicht produziert. Die Gründe dafür sind nicht bekannt. An der Qualität des Geschriebenen kann es nicht gelegen haben, wie sich alle überzeugen können, die zur Leseaufführung kommen werden. Der vielfach ambivalenten Person Hermann Bahr wird mit Sinn für Witz und Aberwitz deutlich zu Leibe gerückt: Einige der vielen Masken der Titelfigur zeichnet Christian Loidl hier mit einer guten Portion Humor: Bahr ist Sozialist, Nationalist, Nazi, Antisemit, Marxist, Katholizist, ,Nerven­künstler’, Weiberheld, ,Großer Österreicher’ und noch vieles mehr.

Kammerspielartig vor ein ,Jüngstes Gericht’ gestellt, zeigt sich: Es gibt (für Bahr) keinen eindeutigen Standpunkt, keine endgültigen Lösungen, keine strenge Trennung von Schein und Wirklichkeit. Sein ,Ich’ ist ,unrettbar’ (einer Formu­lierung Ernst Mach’s gemäß). Alles bleibt (ihm) Illusion.“ (Christian Katt)

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